Glos­sen zu den “Kin­der- und Haus­mär­chen” der Brü­der Grimm. Mit einem Essay “Über Hexen”

In 27 Glos­sen wer­den die “Kin­der- und Haus­mär­chen” der Brü­der Grimm humor­voll und iro­nisch betrach­tet. Dabei kommt es zu über­ra­schen­den Ein­sich­ten im Span­nungs­feld zwi­schen der Mär­chen­welt und der Welt von heu­te. In ihrer Bedeu­tung für uns büßen die Mythen, Sagen und Mär­chen nichts ein, die sich nicht nur als Kin­der­lek­tü­re, son­dern auch als Erzäh­lun­gen für Erwach­se­ne bewäh­ren. Denn wir erken­nen uns in ihnen wie in einem Zau­ber­spie­gel, der uns die Wahr­heit über uns sagt. Zur Dis­kus­si­on ste­hen unse­re mensch­li­chen Pro­ble­me und Kon­flik­te. Der Leser wird zum Nach­den­ken und Schmun­zeln ein­ge­la­den, erfährt aber auch Lebensweisheiten.

Wei­te­re Bei­trä­ge run­den das Bild ab: Die Brü­der Grimm wer­den als Samm­ler der Volks­lie­der, Mär­chen und Sagen vor­ge­stellt. In einem Vor­spiel begeg­nen sie als Kna­ben in Stein­au a. d. Str. dem gestie­fel­ten Kater, der mit drei geheim­nis­vol­len Damen aus Frank­reich geflo­hen ist. Alte Mär­chen­mo­ti­ve, auch ori­en­ta­li­sche, wer­den in einem vier­tei­li­gen Epi­log auf­ge­grif­fen und neu gestal­tet: Die Moder­ne schätzt das Anti-Mär­chen. In einem Essay, dem eine Kalen­der­ge­schich­te aus dem Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg ange­hängt ist, wird nach­ge­fragt, was es mit Hexen auf sich hat. Zeug­nis­se über das Mär­chen gewäh­ren Ein­bli­cke in die Gattungsgeschichte.

Hans-Wolf­gang Bin­drim, Der Zau­ber­spie­gel, AT Edi­ti­on 2021, 156 S., 19.90 EUR, br., ISBN 3–89781-278–9

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Zum Autor
Hans-Wolf­gang Bin­drim M.A., gebo­ren 1960 in Schlüch­tern (Hes­sen), stu­dier­te Neu- und Alt­ger­ma­nis­tik und Phi­lo­so­phie an der Frank­fur­ter Goe­the-Uni­ver­si­tät. Er ist Pri­vat­ge­lehr­ter und arbei­tet als Nach­hil­fe­leh­rer, Kor­rek­tor und Lektor.